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Lomitz

Sa. 20.7. Premiere!

Ich meinerseits in die ganze Schose eher reinstolpernderweise war nun doch auch schon leicht mitgenommen von langen Tagen und Nächten. Allerdings auf jeden Fall zufrieden mit der Zurechtbiegung des Stücks in den letzten beiden Tagen schaute ich recht zuversichtlich in Richtung Premiere. Es fühlte sich so an, als wäre es genau der richtige Zeitpunkt um die ganze Arbeit mal jemanden beapplaudieren zu lassen. Also dann am Samstag, 20.07.2002, um 20 Uhr im Lomizil ist es soweit - ALLES WIRD GUT!

Wie das dann halt so ist, näch, aufgeregt, zweifelnd, kaputt auch, hyperaktiv, und endlich schminken! Tscha-Kreis und in das hektische Voraufführungsgrübeln verfallen - ist alles geregelt, hab ich auch die Schuhe zugebunden und die Dreckschminke gleichmäßig genug verteilt usw. usw. usw. Dann raus auf´s Podest und beobachten, wie all diese vielen kleinen Schnipsel von Ideen, Ansammlungen von Zufällen, Szenen mit Gerüst-iger Geräuschkulisse sich zu einem Ganzen zusammenfügten. Dieses Ganze, mit Nebel vermengt, mit Momenten des Bluääääh, des Hups und Ahhh, mit Szenen mit sturen Dogmatikern, rettenden Helden und Unheil bringenden Religionsführern, mit Klängen von Jazz über Showmusik bis zum Schluß-Reggae, schien nach Umfragen den Durchschnittszuschauer durch viele Stimmungen bis hin zu einfach guter Stimmung geführt zu haben. Schließlich nach Absage von preisgekrönter Henriette: auf auf in Richtung Entspannung! Das tat so gut!

Wie kann eine Party mehr positive Energie zum Feiern haben? All das und auch andere Stimmungen mußten erstmal körpersprachlich im Rhythmus zur Musik zum Ausdruck gebracht werden - die Folge: Tanzen bis zum Umfallen. Schön laute Musik, von Dj´s Anne, Jan, Heiko und co., so daß auch ich mich hinter´m Schlagzeug mal so richtig austoben konnte. Sonst fällt mir dazu noch viel Nebel und Strobolicht ein. Doch, nix is für imma, also mußte irgendwann die Bühne abgebaut werden, wofür auch nicht gerade die riesen Energie übrig war. Hier half, wie so oft noch danach, der musikalische Kaffee alla St. Germain!

Das Glück war auf unserer Seite, daß alle Träggä repariert und bereit zum Losfahren waren. Und Hanna P. aus B. an der W. war auch sehr glücklich darüber. Es fühlte sich so an, als wäre es genau der richtige Zeitpunkt um die schöne Lomitz-Straße zu verlassen, und durch die Lande zu trecken und Menschen mit unserem Werk zu beglücken. Ich liebte das reisen im Zirkuswagen von Anfang an. Schön langsam und gemütlich - das einzige Problem ist nur wenn der Fahrer nicht checkt, daß man pissen muß. Der Treck ging jetzt in eine komplett andere Phase: vom harten Arbeiten an Szenen und Texten/ Songs hin zum Nomadenleben (wandern, Zelte aufschlagen, essen kochen, Beute jagen und wenn´s nichts mehr zu holen gibt weiterziehen), alle Aktivitäten auf´s Präsentieren des Stücks hin ausgerichtet, und dann später auch mal Zeit für Aktionen zusammen - im Endeffekt alles sehr spaßig trotz der Arbeit. Auf ging´s in die weite Welt, das Stück (wie es jeden Abend mehr Sinn machte) und die Gruppe sich entwickeln sehen: es lebe das Leben!

(Achim)